Alte Muster lösen, neue Wege spüren – mit offenem Herzen durch innere Trigger gehen

Wie soll man präsent bleiben, wenn einen eine Situation, eine Frage, eine Begegnung glatt weg überrennt?

Gestern ist mir das passiert. Beim Telefonieren mit meinem Vater. Er sagte: Was gibt’s Neues? Was ja eigentlich eine sehr schöne Frage ist. Und ich habe mir Stunden nach diesem Lähmungsmoment vorgenommen, dass ich sie das nächste Mal mit mehr Bewusstheit würdige. Denn mein System hörte die Frage und rannte sofort weg. Aus Angst vor Prüfung, aus Verwunderung, dass diese Frage kam. Und aus Verwirrung: Über das Neue, das mir wirklich am Herzen liegt, kann ich mit dem Vater nicht sprechen, habe ich über die Jahre begonnen zu glauben.

Jetzt gerade, als ich das hingeschrieben habe, musste ich erst mal Pause machen. Wieder so ein Lückenmoment der Überladung. Auch mit Leichtigkeit und Freude verknüpft: Ich habe es hingeschrieben, ein bisschen Wahrheit ans Licht befördert. Das Gefühl gewürdigt, dass jetzt erst mal nichts Weiteres zu sagen ist. Ja, es tut mir gut, dass dieser Glaubenssatz hier jetzt steht. Es erleichtert mich, dass er nicht mehr in mir schlummert. Vielleicht ist es Überladung, die dafür sorgt, dass ich jetzt nicht weiter darüber nachdenken möchte. Vielleicht aber auch einfach der Genuss der inneren Leichtigkeit. Jedenfalls fühle ich mich zufrieden und frei. Verstehen muss ich jetzt gerade nicht.

Bleibt noch die Eingangsfrage. Ja, erstmal ist es völlig in Ordnung, dass du nicht mit dir präsent bleiben konntest. Sobald dir das dann bewusst wird, hast du ein neues kleines Lernfeld aufgestöbert. Was verbirgt sich alles hinter dieser Situation, die dich innerlich hat abschalten, wegrennen, dich verstecken lassen? Wie kannst du jetzt gerade, wo du über diesen Lähmungsmoment nachdenkst, mit dir präsent bleiben? Das öffnet bereits die Tür etwas weiter. Dass dein Nervensystem merken kann: Diese Überladungs-Situation, die darf da sein. Die wird jetzt nicht verteufelt und verbannt, die muss ich nicht alleine tragen. Verwursten. Sehen, was ich daraus jetzt wieder mache, wie mit all dem anderen Ballast.

Und dann tastest du dich Stückchen für Stückchen an diese Situation, Frage, Begegnung heran. Jedesmal, wenn es dich überrannt hat, sorgst du anschließend für dich. Bis du selbst im Bewusstsein hast, dass an dir nichts ungesehen vorbei zu gehen braucht. Dass du Verantwortung übernimmst. Und eines Tages wird dieser Bewusstheitsmuskel so stark von dir trainiert sein, dass sich auch in einer Überladungs-Situation ein Türspalt öffnet. Die Abfolge der Gedanken, Gefühle, Reaktionen, inneren Bilder, automatischen Assoziationen wird etwas entzerrt und du kannst klarer sehen: Erst passiert das, dann das. So bist du bereits präsent mit dir. Bis du dann eines Tages ganz selbstverständlich mitten in der früheren Lähmung in Bewegung und mit dir verbunden bleibst, lebendig, atmend, entscheidend, bewusst. Präsent. Auch mit der anderen Person, auch mit dem Trigger.

Bis dahin ist es okay, wenn du die plötzlich überhand nehmende Verneblung im Kopf einfach erlaubst. Sie ist ein Teil von dir. Sie ist präsent mit dir. Jetzt darfst du sie da sein lassen, damit du immer mehr präsent mit ihr wirst.

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Einige Tage später findet mich unerwartet eine Info, die mir tiefe Klarheit über mich im Bezug auf Autoritätspersonen schenkt. Diese geschenkte Erkenntnis erlaubt es mir, mit tiefem Vertrauen einen alten Teil von mir loszulassen, der mir auf meinem eigenen Weg in meine eigene Zukunft unbewusst und tief frustrierend immer wieder in die Quere gekommen ist. Ich spüre, dass dieser Text die Tür dafür aufgestoßen hat. Nur diesen kleinen Spalt breit, in dem ich etwas Wahres über mich nicht wertend und nicht anklagend-verurteilend angesehen und ausgesprochen habe. Dieses wenige Wahrnehmen reicht. Wenn es spürend geschieht, im Einklang mit dem Körper, reicht es.

Wer schreibt hier?

Ich bin Jasmin Seidl - als SEINWÄRTS wachsen Wegbegleiterin unterstütze ich sensitive selbständige Frauen mit körperorientiertem Coaching für ein tiefes und ermächtigendes Selbstbewusstsein.

Damit du in klarer Achtsamkeit, starkem Selbstvertrauen und Liebe zu deiner Einzigartigkeit deinen Weg zum nachhaltigen Erfolg gehen kannst.

Dich verbiegen, beweisen, zurückhalten war gestern.

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